Installation Paracity | Holzstand und OSB-Platten | Festival der Stadtarchitektur 2013 OGR
Es wird „paracity“ geschrieben, aber „Parasiti“ gesprochen.
„Parasiten“ sind sogenannte „bodenfreie Architekturen“, d.h. aus Sicht des Energieverbrauchs autarke Gebäudeorganismen, die sich bestehender Gebäude bedienen, um ihr eigenes Leben zu führen, eben wie die gleichnamigen biologischen Organismen, die mit anderen Kreaturen in den natürlichen Ökosystemen zusammenleben.
Der Praxis der Transformation von Ackerland in Bauland muss entgegengewirkt und eine Politik der städtischen Verdichtung bevorzugt werden. Es sollte sogar Ackerboden zurückgegeben werden. Das „städtische Recycling“ muss als ein Bauen auf dem Gebauten verstanden werden: der Baugrund wird vertikal.
Unvollendete Punkte, nicht gelöste Angrenzungen und Unterbrechungen des Stadtgefüges gibt es viele. Die blinden Mauern warten auf einen zukünftigen Abschluss des Wohnblocks, der aus verschiedenen Gründen nicht stattgefunden hat.
An diesen Randarchitekturen können sich nun neue Einsatzmöglichkeiten eröffnen, um die Stadt neu zu gestalten und eine Antwort auf den Wohnungsbedarf zu geben, ohne die Stadt auf landwirtschaftliche Flächen auszuweiten, die immer kostbarer werden.
Holz ist dank seines geringen Gewichts und der schnellen und einfachen Installation das ideale Material, um diese Art von Interventionen zu realisieren.
Das Ziel dieser Methode städtischer Erforschung ist es, den Menschen aufzuzeigen, wie viele solcher „vertikaler Grundstücke“ es in der Stadt gibt. Die Bürger werden dazu eingeladen, die Stadt auf der Suche nach blinden Mauern zu erforschen und diese mithilfe einer mobilen Internetanwendung zu melden. Dies ermöglicht jedem, der an diesem Thema interessiert ist, direkt und aktiv diese Erfahrung mitzuerleben.
INFO: www.paracity.it